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Bootsinfos Teil 1 -  Der Spade Kayaks Barracuda 2.0

Bootsinfos Teil 1 - Der Spade Kayaks Barracuda 2.0

In loser Folge möchte ich euch in dieser Serie unsere verschiedenen Bootsmodelle vorstellen. Dazu Hintergrundinfos über Design, die Entwicklungsgeschichte und auch ein paar Tipps zum Boot.

 

Im Juli 2022 hatte ich mit Spade Kayaks einen kleinen Stand auf der Slalom WM in Augsburg. Auch wenn Spade keine eigenen Slalomboote herstellt, bei den Besuchern der Slalom WM vermutete ich nicht zu Unrecht doch so einige Wildwasser Interessierte.

Unterstützt wurde ich am Stand von meinen guten Freunden, der Familie Steinbrenner. Links im Bild Janet Steinbrenner, unter anderem Slalom Weltmeisterin bei den Masters, daneben der jüngere Sohn Max, neben vielen anderen Erfolgen war er 2023 Gewinner des ECA Junior Slalom Cups. Dann sitzt da Jürgen Steinbrenner, ein Urgestein der Kajakszene. Ich kenne sonst niemand der mit derart großem Vergnügen in diese grausliche Walze beim Hardcore Rodeo in Bergheim reingepaddelt ist. Ganz rechts sitzt Martin Lang, mehrfacher Slalom Europa- und Weltmeister und mittlerweile begeisterter Paddler von Joker und Barracuda.

Ganz links im Bild mein damaliger Joker, knapp über 14kg schwer und von so einigen Slalomfahrern überrascht angehoben. In der Erwartung eines schweren "Bongo" Bootes ein leichtes PE Boot!

Und jetzt kommen wir zum interessanten Teil, warum ich dann beschloss, den Barracuda zu machen. Es gab in Augsburg während der Slalom WM ein Treffen mit einem französischem ICF Vertreter in dem unter anderem über das Gewicht der zukünftigen für den Kayak Cross zugelassenen Kajaks gesprochen wurde. Anwesend Graham von Pyranha, Jochen von Lettmann, jemand von Prijon und meine Wenigkeit. Lange Rede kurzer Sinn, die Slalompaddler wollten 16kg, für Spade kein Problem, für die anderen Hersteller ein No Go und so wurden 18kg Mindestgewicht beschlossen. Das war aber noch kein Grund für mich den Barracuda zu machen, sondern die leichte Überheblichkeit eines Herstellers, der der Meinung ist, der Markt für Kayak Cross Boote gehöre ihm.

Dem ist ja auch teilweise so, wir  haben ganz einfach auch finanziell den A... zu weit unten um verschiedene Größen für verschiedene Paddlergewichte anzubieten. Dazu sind unsere Formen ganz einfach zu teuer. Unser Barracuda hat hervorragende Auftaucheigenschaften bei den Kajak Cross Rampen und ist schnell genug jedes Kajak Cross Rennen zu gewinnen bei passendem Paddlergewicht. Dass wie bei RTM in Frankreich der Verband Formkosten übernimmt und angeblich 500 Kajaks für die Vereine bestellt hat, davon können wir bei unseren Verbänden in Deutschland und Österreich leider nur träumen. Aber das alles nur am Rande.

Matze und Jan, unser Designteam, gingen dann unter ziemlich starkem Zeitdruck daran Prototypen zu bauen und diese auch ausgiebig zu testen. Zeitdruck deshalb, weil der ICF, der internationale Kanuverbabd eine Deadline bis Ende 2022 gesetzt hatte, bis wann das Boot serienreif sein musste um zu den offiziellen ICF Rennen zugelassen zu werden. Dazu musste man rechtzeitig auf unsere Kosten ein Serienboot nach Frankreich liefern. Das haben wir geschafft, wenn auch nur knapp und mit ziemlich Stress!

 

Designvorgabe für den Barracuda war aus all diesen Überlegungen heraus ein Boot zu bauen, das nicht nur für Kayak Cross geeignet ist, sondern vor allem auch einen Riesenspass im Wildwasser garantiert! Und das ist uns mit dem Barracuda super gelungen!  Hervorragend selbst in schwererem offenen Wildwasser zu paddeln und super easy gelingen die derzeit so beliebten Hecksquirts, das Unterschneiden des Hecks mit Drehungen. Offenes Wildwasser deshalb, weil für steiles stark verblocktes Wildwasser, dafür wurde der Barracuda nicht gebaut. 

Hecksquirts, das Unterschneiden des Hecks geht supereasy mit dem Barracuda!

Und da das Auftauchverhalten für die Kayak Cross Rampen optimiert wurde und das Boot so richtig nach vorne schiebt, ist der Barracuda auch in schwerem Wildwasser für den geübten Paddler ein geniales Boot geworden. Unten auf dem Foto der Barracuda in der großen Soca Schlucht!

Wieso jetzt die Bezeichnung Barracuda 2.0?

Bei dem ganzen Zeitdruck bei der Entwicklung vom Barracuda haben wir das Heck auf den letzten Zentimetern im Heck zu dünn ausgeführt. Das führte bei einigen der ersten Barracudas dazu, dass das PE nicht richtig bis zum Rand fliessen konnte und sich bei einigen Booten Luftblasen bildeten, die bereits bei leichten Grundberührungen zu Platzern im Heck führten. Bei den meisten konnte das mit Schweißen behoben werden. Wer da größere Probleme hat, kann sich gerne bei mir melden. Entweder für eine Reparatur,  Umtausch des Bootes oder einer neuen Hülle. 

Wir haben deshalb, verbunden mit mehreren tausend Euro Kosten, die Barracuda Form so anpassen lassen, dass die Enden sauber aufgefüllt werden. Das funktionierte mit einer leicht runderen Form der Kanten am Heck.

Logisch, bei schweren Paddlern, die in zu seichtem Wasser am Grund aufstoßen, kann immer noch mal etwas passieren, aber bei umsichtiger Fahrweise ist das Problem jetzt gelöst.

 

Noch ein kleines Detail zum Barracuda Sticker, hat mir Matze, unser Art director, auch erst vor kurzem gezeigt. Hat das jemand von euch gesehen?

 

Das sind zwei Barracudas nebeneinander.

 

Maße Spade Kayaks BARRACUDA

Länge: 274cm Breite: 64cm  Gewicht: ca 19kg Volumen: 217Liter 

Es lohnt sich auf jeden Fall den Barracuda einmal zu testen und sich selbst davon zu überzeugen wieviel Spass er macht!

 

Hier habe ich noch ein paar wichtige Tipps für Pflege und Wartung aufgelistet, damit ihr lange Freude an eurem Barracuda habt. Anwendbar natürlich für jegliche PE Boote.

Tipp1: Vermeide jegliche Dellen im Boot beim Transport, du schädigst das Material enorm wenn Du es überdehnst! Luke nach unten beim Transport oder die altbewährten Ovalbügel.

Tipp 2: Schrauben können sich beim Transport lösen, also bitte regelmäßig Schrauben anziehen. Wenn es das eigene Boot ist, kann man die Schrauben mit Loctite sichern. Bei der seitlichen Sitzbefestigung kann sich gerade bei schwereren Paddlern die Lochung ausweiten. Einfach regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf die Verstärkung nachrüsten, die es bei uns kostenlos gibt.

Tipp 3: Schrauben mit Gefühl nachziehen und nicht so fest, dass das Material reißt!!! Kommt leider immer wieder vor. 

Tipp 4: Spitzenbeutel ins Boot, 2 hinten und 1x vorne! 

Tipp 5: Mit der Zeit werden die Unterschiffe von PE Booten runder und es muss neuer Schaum unter und neben den Sitz um ein Ausreißen der Sitzschrauben zu vermeiden. Das lässt sich leicht selbst kontrollieren und instand halten. 

Tipp 6: Nach einem Schwimmer allen Sand und Steine raus aus dem Boot. Steine und Sand unterm Sitz können Risse im Material verursachen. 

Wenn ihr lange Freude an eurem Boot haben wollt, dann gibt es noch einiges mehr zu beachten: 

Tipp 7: Trag Dein Boot zum Ein- und Ausstieg und schleif es nicht hinterher! Plus es vermeidet Mikroplastik in der Natur!

Tipp 8: Schütze es vor Sonneneinstrahlung, natürlich nicht beim paddeln, aber es muss nicht monatelang im Freien rumliegen! 

Tipp 9: Boote sind für Wasser gemacht, nicht für feuchte Kellertreppen! (Nebenbei die Thematik Mikroplastik!)

Tipp 10: Rocksplats, Felsenstarts und sogenanntes Boofen über scharfkantige Steine machen Spass, vergiss dabei aber nicht, dass das Unterschiff nur an die 3,5mm stark ist und irgendwann die Schmerzgrenze des Materials erreicht ist. Das kann bei der ersten Ausfahrt sein oder nach Jahren, je nachdem wie man den Stein erwischt hat. (Nebenbei wieder die Thematik Mikroplastik!) Reklamations- oder Garantieumtausch gibts da nicht, dafür bieten wir Crash Replacement Hüllen an. 

Tipp 11: Niemals vergessen: Steine sind härter als Plastik 

Das bisschen Wartung und Pflege braucht nicht viel Zeit, da bleibt noch genug Zeit für viel Spass beim paddeln!

On a river!

Hans

 

 

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